Wie erkenne ich häusliche Gewalt?
Bei hör- bzw. sichtbaren Grenzüberschreitungen im öffentlichen Nahraum zwischen Partner*innen – beginnend mit Abwertungen, Demütigungen bis hin zu körperlicher Gewalt – nicht weghören bzw. weggucken, sondern gewaltfrei Initiative ergreifen. Wer Zeug*in einer akuten Konfliktsituation wird, kann deeskalierend einschreiten, sollte dabei aber die eigene Sicherheit nicht gefährden.
Wenn Sie davon ausgehen, dass Menschen durch akute Gewalt bedroht sind, zögern Sie nicht und rufen Sie direkt die Polizei unter 110. Schildern Sie Ihre Beobachtungen oder Befürchtungen und geben Sie der Polizei die Adresse.
Bei nicht-sichtbaren eskalierenden Konflikten, sprechen Sie z. B. Ihre Nachbarin an. Gehen Sie dabei achtsam mit der Selbstbestimmung und den Grenzen der gewaltbetroffenen Person um. Auch als Nachbar*in können Sie bei einem eskalierenden Konflikt die Polizei informieren und „Häusliche Gewalt“ telefonisch melden.
Anzeichen häuslicher Gewalt
Anzeichen häuslicher Gewalt im sozialen Nahraum sind:
Die Person…
- wirkt neuerdings zurückgezogen, abwesend, deprimiert, verschlossen, unsicher, nervös, ängstlich oder gereizt.
- hat keine Zeit (mehr), um sich mit Verwandten, Freund*innen, Kolleg*innen zu treffen oder an Online-Meetings teilzunehmen und findet unterschiedliche Erklärungen oder vergisst Termine bzw. verschiebt diese immer wieder.
- muss immer zuerst Rücksprache mit ihrem Partner halten oder der Partner weigert sich, die Person alleine zu lassen, kontrolliert sie.
- gibt den Wünschen des Partners/der Partnerin immer Vorrang und ordnet sich der Meinung unter.
- ist ständig erschöpft, hat verschiedene (unspezifische) körperliche Beschwerden oder konsumiert vermehrt Suchtmittel.