Häusliche Gewalt – Was ist damit gemeint?
Häusliche Gewalt liegt immer dann vor, wenn es in einer häuslichen Gemeinschaft zu Gewalt kommt. Es ist auch dann häusliche Gewalt, wenn die häusliche Gemeinschaft gerade aufgelöst wird oder eine Trennung noch nicht allzu lange zurück liegt. Die Tat muss nicht innerhalb der gemeinsamen Wohnung stattfinden.
Häusliche Gewalt ist körperlich und seelisch besonders belastend, weil sie an dem Ort stattfindet, der gesellschaftlich für Schutz und Geborgenheit steht – dem Zuhause – und von einer erwachsenen Person ausgeübt wird, zu der ein Vertrauensverhältnis besteht. Sie kann sich in einer oder mehreren Formen von Gewalthandlungen ausdrücken, die nacheinander oder gleichzeitig von der gewalttätigen Person eingesetzt werden.
Je nach Kontext unterscheidet sich das, was unter häuslicher Gewalt verstanden wird. Rechtlich gibt es einen engen Begriff, der vor allem durch das Strafrecht und das Gewaltschutzgesetz geprägt ist (mehr dazu hier). Daneben gibt es ein psychosoziales Verständnis von häuslicher Gewalt, das umfassender ist. Im Folgenden legen wir das weiter gefasste Verständnis häuslicher Gewalt zugrunde.
Unterschieden wird zwischen folgenden Formen von Gewalthandlungen: psychische Gewalt, körperliche Gewalt, sexualisierte Gewalt, ökonomische Gewalt, soziale Gewalt und digitale Gewalt sowie Nachstellen (Stalking). Gesetzlich verankert ist bisher der Schutz vor körperlicher, sexualisierter und psychischer Gewalt sowie Nachstellung.