Wege aus der Gewalt

Dokumentieren – aber wie?

Wenn Sie körperliche Verletzungen erlitten haben, müssen diese direkt ärztlich behandelt werden. Wenden Sie sich an eine Arztpraxis ihres Vertrauens oder an die Notaufnahme eines Krankenhauses und lassen Sie dort die Verletzungsfolgen dokumentieren. Teilen Sie der/dem Behandler*in alle Verletzungshandlungen mit, nur so können alle Verletzungsfolgen dokumentiert werden. Weisen Sie auf Schmerzen hin. Manche Verletzungen kann man erst später sehen oder spüren. Haben Sie keine Scheu, sich erneut an die Arztpraxis oder an die Notaufnahme eines Krankenhauses zu wenden und die Verletzungsfolgen dokumentieren und behandeln zu lassen. Gut ist es auch, wenn die Verletzungen fotografiert werden.

Ärztinnen und Ärzte unterliegen der Schweigepflicht. Alle Informationen bleiben in Ihrer Krankenakte. Ohne Ihre Zustimmung darf niemand informiert werden.

Bewahren Sie zerrissene oder verschmutzte Kleidungsstücke oder Bettwäsche in einer Papiertüte oder einer Stofftasche (keine Plastiktüte, nicht luftdicht verpacken) an einem sicheren Ort auf. Falls es diesen in Ihrer Wohnung nicht gibt, geben Sie die Sachen zur Aufbewahrung einer Vertrauensperson.

Ebenfalls aufzubewahren sind weitere Dokumente wie Fotos, Aufzeichnungen auf dem Anrufbeantworter, E-Mails, SMS, Whats-App-Nachrichten, Sprach- und Videonachrichten, Schriftstücke, die Ausdruck der gewalttätigen Absicht sind.

Generell ist es hilfreich, alles genau zu dokumentieren und aufzuschreiben, was Ihnen angetan wurde. Dokumentieren Sie möglichst ausführlich, z. B. bei psychischer Gewalt und Stalking. Schreiben Sie in einem Gedächtnisprotokoll auf: Wer war der Täter? Was ist passiert? Wie wurde Ihnen Gewalt angetan? Was wurde dabei gesagt? Wann und wo ist es passiert?

Eine präzise und ausführliche Dokumentation nach Gewalt ist wichtig als Nachweis, wenn Sie jetzt oder zu einem späteren Zeitpunkt Anzeige erstatten oder sich aufgrund häuslicher Gewalt scheiden lassen wollen.

Ein ärztlicher Dokumentationsbogen kann hier heruntergeladen werden.

Im Falle sexualisierter Gewalt können Sie sich über die Seite des Frauennotrufs Bielefeld e.V. über die anzeigenunabhängige Spurensicherung informieren.

Dokumentation bei Stalking

Die Opferschutzeinrichtung Weisser Ring hat speziell für die Dokumentation von Stalking-Handlungen eine App entwickelt, die Betroffene nutzen können, um Beweismaterial zu sammeln. Über die App können alle unerwünschten Anrufe, Nachrichten oder Briefe gespeichert werden. Sie können damit jeden (versuchten) Kontakt notieren sowie die daraus entstandenen Auswirkungen. Neben Texteinträgen können Sie in der App auch Fotos, Tonaufnahmen, Videos oder Screenshots einfach und schnell als Beweis sichern. Mehr Informationen finden Sie hier.

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